Mit der MaKo 2020 müssen ab dem 01.12.2019 vor dem Versand von Netznutzungsrechnungen entsprechende Lieferscheine versendet werden.

Lieferschein-Eingang

Eingehende MSCONS-Nachrichten mit Prüfkennziffer 13019 und BGM:270 werden als Lieferschein für Netznutzungsrechnungen interpretiert. Aus der EDI-Nachricht werden Geschäftsobjekte (EnergyAmount und EnergyAmountLineItem) erstellt und persistiert. Existieren im Lieferschein Energiemengen für Zeiträume, in denen der zugeordnete Vertrag nicht in Belieferung war, wird die MSCONS mit APERAK Z21(“Vorgangsinterne Referenzierung fehlerhaft”) abgelehnt.

Anschließend wird der Prozess zur Verarbeitung von eingehenden Lieferscheinen (DeliveryNote.bpmn20.xml) gestartet.

Der Prozess beginnt mit der Validierung des Lieferscheins. Dazu wird weitestgehend die im Dokument „EDI@Energy Entscheidungsbaum-Diagramme / Für die Prozesse zur Marktkommunikation 2020“ (Version 2.0 vom 06.05.2019) im Kapitel 4.1 „SD: Übermittlung des Lieferscheins zur Netznutzungsabrechnung“ dargestellte Logik verwendet.

Wird bei der Validierung kein Problem bzw. Ablehnungsgrund ermittelt, wird der Lieferschein mit dem Status “APPROVED” angenommen und steht für eine Prüfung der eingehenden Netznutzungsrechnungen zur Verfügung. Die Rückmeldung der Annahme des Lieferscheins an den Netzbetreiber erfolgt durch den Versand einer positiven IFTSTA (…RFF+Z13:21035‘STS+Z25+Z30’…).

Wird bei der Validierung ein Ablehnungsgrund identifiziert, wird die Lieferscheinverarbeitung bis zum Ablauf des folgenden Werktages pausiert. Diese Wartezeit ermöglicht es Sachbearbeitern, Lieferscheine manuell zu prüfen und ggf. zu überschreiben (z.B. manuelle Annahme) sowie ohne Prozessoverhead auf Lieferscheinstornierungen reagieren zu können.

Nach Ablauf der Wartezeit passiert abhängig vom Status des Lieferscheins Folgendes:

  • Wurde innerhalb der Wartezeit der Status auf “APPROVED” (Angenommen) geändert, wird der Lieferschein positiv beantwortet
  • Wurde der Lieferschein innerhalb der Wartezeit storniert (Status “CANCELED”), wird der Prozess beendet.
  • Hat sich am Status des Lieferscheins nichts geändert, wird der Lieferschein mit dem Status “REJECTED” versehen und abgelehnt. Dies geschieht durch den Versand einer negativen IFTSTA (…RFF+Z13:21035‘STS+Z25+Z31+identifizierter Ablehnungsgrund‘…).

Widerspruch gegen die Ablehnung des Lieferscheins

Bei Eingang eines Widerspruchs (COMDIS mit Prüfkennziffer 29002) wird dieser als Widerspruch einer Ablehnung eines Lieferscheins interpretiert und der im Folgenden dargestellte Prozess (DeliveryNoteObjection.bpmn20.xml) wird gestartet:

Zunächst wird eine erneute Validierung (siehe oben) durchgeführt. Durch die erneute Validierung wird geprüft, ob sich evtl. seit der letzten Validierung bestimmte Rahmenbedingungen geändert haben, die als Folge eine positive Validierung ergeben.

Wird bei der zuvor benannten Validierung kein Problem bzw. Ablehnungsgrund ermittelt, so wird der Lieferschein nun mit dem Status “APPROVED” angenommen und steht für eine Prüfung der eingehenden Netznutzungsrechnungen zur Verfügung. Die Rückmeldung der Annahme des Lieferscheins an den Netzbetreiber erfolgt durch den Versand einer IFTSTA (…RFF+Z13:21035‘STS+Z25+Z30’…).

Wird bei der Validierung jedoch erneut ein Ablehnungsgrund identifiziert, so wird der Status des Lieferscheins auf “CLARIFYING” (in Klärung) gesetzt und eine Aufgabe für den Sachbearbeiter erstellt, so dass dieser in der Lage ist, in eine bilaterale Klärung mit dem Netzbetreiber zu treten. Gleichzeitig mit der Erstellung dieser Aufgabe wird ein Timer gestartet, der nach Ablauf der folgenden 2 Werktage den Lieferschein automatisch in den Status “APPROVED” überführt, falls dieser noch immer in dem Status “CLARIFYING” (in Klärung) ist. Damit wird verhindert, dass in Klärung befindliche Lieferscheine fristlos in diesem Zustand verbleiben und keine INVOICs vom Netzbetreiber verarbeitet werden können.

Die zuvor erstellte Aufgabe “Widerspruch gegen Ablehnung eingegangen” kann nach einer bilateralen Klärung mit dem Netzbetreiber durch die Annahme des Lieferscheins, durch die Ablehnung des Lieferscheins oder ohne eine Änderung des Lieferscheins gelöst werden.

Bei der Annahme des Lieferscheins hat der Netzbetreiber seinen Widerspruch gegen die Ablehnung geltend gemacht und der Lieferschein erhält den Status “APPROVED” (Angenommen), was zur Folge hat, das eingehende INVOICs gegen diesen Lieferschein gestellt werden können.

Bei der Ablehnung des Lieferscheins wurde der Netzbetreiber von der Korrektheit der Ablehnung überzeugt und der Lieferschein erhält den Status “PENDING” (Warten auf Storno). In diesem Fall muss der Netzbetreiber den Lieferschein stornieren. In diesem Zustand werden keine INVOICs des Netzbetreibers (für diesen Lieferschein) zugelassen.

Die Lösung der Aufgabe ohne Änderung des Lieferscheins kann gewählt werden, wenn der Lieferschein in der Zwischenzeit storniert wurde.

Stornierung eines Lieferscheins

Bei Eingang einer Lieferscheinstornierung (MSCONS mit Prüfkennziffer 13006 und BGM:270) wird diese als Storno für einen eingegangenen Lieferschein interpretiert. Zunächst wird der in der Storno referenzierte Lieferschein aus dem System geladen. Wird ein Lieferschein gefunden wird der im Folgenden dargestellte Prozess (DeliveryNoteCancellation.bpmn20.xml) gestartet. Konnte kein Lieferschein gefunden werden, wird mit einer APERAK geantwortet.

Zunächst wird geprüft, ob zu dem identifizierten Lieferschein bereits INVOICs (die noch nicht storniert wurden) eingegangen sind.

Wurden keine entsprechende INVOICs gefunden, werden zunächst alle ggf. laufenden Prozesse zur Verarbeitung dieses Lieferscheins abgebrochen und der Lieferschein erhält den Status “CANCELED”, so dass er für keine INVOIC-Prüfung mehr zur Verfügung steht.

Falls bereits nicht stornierte INVOICs existieren, die auf diesen Lieferschein verweisen, so wird die eingegangene Storno mit einem APERAK abgelehnt.

Status eines Lieferscheins

Symbol Bedeutung
Neu
Abgelehnt
Akzeptiert
Storniert
In Klärung
Ausstehend (Warten auf Storno)