MBS ist in der Lage, die Höhe von Zählerständen zu plausibilisieren. Diese Plausibilisierung wird in der Regel vollautomatisch für jeden neu eingehenden Zählerstand durchgeführt.

Wann wird plausibilisiert?

Die Plausibilisierung wird für jeden neu eingehenden Zählerstand durchgeführt:

  • Zählerstände, die vom Kunden über das Portal eingegeben werden
  • Zählerstände, die über die Marktkommunikation vom Netzbetreiber kommen
  • manuelle Zählerstandserfassungen eines Sachbearbeiters

Anfangszählerstände (bspw. zum Lieferbeginn oder Zählerwechsel) werden nicht plausibilisiert.

Wie wird plausibilisiert?

MBS berechnet einen zu erwartenden Verbrauch für den Zeitraum “1 Jahr vor Tag des neuen Zählerstandes bis zum Tag des neuen Zählerstandes”. Dieser berechnete Verbrauch bildet die Grundlage zur Bestimmung von Toleranzen. Die Toleranzen sind in der Datenbank konfiguriert. MBS lädt die Toleranz, die dem erwarteten Verbrauch entspricht oder diesem von oben am nächsten kommt (z. B. berechneter Verbrauch 1500 kWh, Toleranzen bei 700 und 2000 kWh => Toleranz 2000 kWh). Ein solcher Toleranz-Datensatz enthält neben den Verbrauchsgrenzen u. a. positive und negative prozentuale Abweichungen, sogenannte relative Toleranzen (z. B. -25 % und +50 %).

Diese relativen Toleranzen werden in absolute Toleranzen umgerechnet. Als Basis dafür dient der von MBS berechnete zu erwartende Verbrauch.

Die absoluten Toleranzen werden auf die absolute Höhe des zu erwartenden Verbrauchs aufaddiert bzw. von dieser subtrahiert. Diese Werte bilden die untere und obere Grenze. Sofern die absolute Höhe des zu validierenden Zählerstandes innerhalb dieser Grenzen liegt, wird der Zählerstand als plausibel deklariert.

Wenn der Zählerstand nicht als plausibel deklariert werden konnte, versucht MBS, den gleichen Zählerstand mit einem Überlauf zu plausibilisieren. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, wird der Zählerstand hinsichtlich des Überlaufs aktualisiert und als plausibel gekennzeichnet.

Warum wird plausibilisiert?

Das Plausibilisierungsergebnis hat Einfluss auf die Rechnungsrelevanz eines Zählerstands. MBS hat einen weiteren Dienst zur Bestimmung der Rechnungsrelevanz eines Zählerstandes. Das Plausibilisierungsergebnis wird als Parameter für diesen Dienst genutzt.

Außerdem werden bei unplausiblen Zählerständen Aufgaben für Sachbearbeiter erstellt, um die Höhe des Zählerstands zu prüfen.

Beispiel

Neuer Zählerstand zur Plausibilisierung vom 01.07.2018: 500 kWh

MBS berechnet den zu erwartenden Verbrauch im Zeitraum 01.07.2017 - 01.07.2018: 600 kWh

Es wird die Schwelle aus der Datenbank geladen, die aufsteigend auf 600 folgt: 700 kWh; relative Toleranzen: -30 %; +50 %;

Absolute Toleranzen:
600 - (600 * 0,3) = 600 * 0.7 = 420
600 + (600 * 0,5) = 600 * 1,5 = 900

Es ergibt sich also eine zu erwartende Zählerstandshöhe zwischen 420 und 900 kWh. Der zu plausibilisierende Zählerstand liegt mit 600 kWh innerhalb der Grenzen und würde somit als plausibel gekennzeichnet werden.